Ein Stück Kunstgeschichte
Wo es die einen verpönen und als Vandalismus bezeichnen, so bleibt es für die anderen doch eine besondere Form der Kunst. Die ersten Graffiti traten in Deutschland in den späten 1960ern in Erscheinung. Peter-Ernst Eiffe aus Hamburg ist der erste anerkannte Graffitikünstler. Die sogenannte Sprayer -Bewegung hatte ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten. Hier entstanden in den 1930ern die sogenannten „Ganggraffiti“ die hauptsächlich von Straßengangs angebracht wurden und keinen künstlerischen Anspruch besaßen. Es waren tatsächlich Punks, die die bis dato „reine Kritzeleien“ in einen künstlerischen Kontext brachten. Außerdem geschah die Entwicklung im europäischen Kulturraum unabhängig von der Writing -Kultur in den USA. Vor allem neue Ausdrucksformen traten hier in Erscheinung, wie etwa bildliche Motive. Streetart statt Style -Writing!
Das offiziell erste Graffito in Oldenburg ist eine über fast 40 Jahre bestehende Liebesbotschaft. Der damalige Schüler Marius Tegethoff sprayte den Schriftzug „love of my life“ (dt. Liebe meines Lebens) für seinen damaligen Schwarm Lena Aden. Das Kunststück ist seit 1984 ein fester Bestandteil der Pferdemarkt -Bahnbrücke.
Bauarbeiter schließen einen Kompromiss mit der Kunst
Die umfassenden Bauarbeiten an den Oldenburger Bahnstrecken sind im vollen Gange. Nun soll auf die Pferdemarkt -Brücke eine Lärmschutzwand aufgestellt werden. Dabei muss das Kunstdenkmal in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber es gibt eine positive Nachricht: Die Betonplatte, welche das Graffito trägt, bleibt bestehen. Der Schriftzug wurde allerdings durch die Bauarbeiter mit rosa Markierungspunkten überlagert. Des Weiteren wird nach Ende des Bauprojekts die Sicht durch Stahlträger ein wenig beeinträchtigt. Dies sei jedoch ein Kompromiss, mit dem man leben könne, kommentiert die heutige NDR -Moderatorin Lena Aden. Und wenn sie damit zufrieden ist, sind wir es auch!
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