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HOch MOtiviert

Kulturszene

HOch MOtiviert

Lina Jun 2, 2023

HOch MOtiviert

Zum jährlichen Christopher Street Day, kurz CSD“, ist Oldenburg bunt und offen. Ob das auch an den anderen 364 Tagen im Jahr der Fall ist und wie weit Oldenburg in der Entwicklung in Bezug auf das queere Leben ist, habe ich mit Ilka, Paula, Svenja und Kai von der Instagram-Community HOch MOtiviert“ bequatscht.

Lina: HOMO bzw. HOch MOtiviert: Wer oder was steckt dahinter?

Hinter dem Account HOch MOtiviert“ stecken Ilka, Paula, Svenja und Kai. Wir haben einige Jahre gemeinsam beim CSD Nordwest mitgearbeitet, festgestellt, dass wir gut zusammen arbeiten können und gemerkt, dass wir gerne gemeinsam Projekte in Angriff nehmen wollen. Daher haben wir diese neue Gruppe gegründet.

Lina: Wofür seid ihr denn hoch motiviert?

Wir wollen uns für unsere Stadt und das Leben queerer Menschen engagieren. Dabei geht es uns um Transparenz darüber, was es für Angebote gibt, welche Termine anstehen und wo sich was tut. Doch auch um Sichtbarkeit und politische Anliegen. Unsere Ideen sind da zahlreich.

Lina: Dann mal Hand aufs Herz. Wie ist das Leben als queere Person in Oldenburg?

Das ist eine spannende Frage! Das Leben als queere Person kann in Oldenburg durchaus gut sein. Es gibt ein Zentrum mit Angeboten, es gibt einen CSD und queeres Partyleben und Oldenburgs Politik und Verwaltung haben sich auf die Fahnen geschrieben, für Inklusion und Diversity zu kämpfen. Dabei haben wir manchmal den Eindruck, dass sich Oldenburg schon am Ziel wähnt und dabei vergisst, dass es noch viel mehr Bedarfe gibt.  Bei allen Fortschritten finden viele Perspektiven bisher wenig Berücksichtigung. Obendrein hat Oldenburg auch eine andere Seite. Wer z.B. als Mann einmal Hand in Hand mit einem anderen Mann am Wochenende durch die Wallstraße und Innenstadt geht, kann erleben, dass es auch unangenehm sein kann, eine queere Person in Oldenburg zu sein. Es gibt außerdem noch viele Aspekte queeren Lebens z.B. im Bereich von Geschlechtsidentität, mit denen die Oldenburger noch weit weniger vertraut sind und die im öffentlichen Leben Berücksichtigung finden müssen.

In diesem Zusammenhang: Was läuft bereits gut, was könnte besser laufen?

Auf der einen Seite haben wir in Oldenburg zahlreiche engagierte queere Menschen, die viel auf die Beine stellen. Es gibt schon jetzt sehr viele tolle Angebote und wir wollen dazu beitragen, dass möglichst viele queere (vor allem junge) Menschen davon erfahren. Was auch im Vergleich gut läuft ist, dass Stadt und Politik so kooperativ eingestellt sind. Doch gerade da geht noch mehr. So könnte die Stadt neben Zuschüssen eben auch eigene und planbare Personal- und Geldressourcen auf das Thema LGBTIQ+ setzen. Gerade Corona hat gezeigt, wie schnell rein ehrenamtliches Engagement erschöpft ist. Auch die queere Party- und Clubszene ist dünn in Oldenburg.

Lina: Was gefällt euch am besten an Oldenburg?

Paula: Oldenburg ist einfach schön, man lernt überall nette Leute kennen und auch als Regenbogenfamilie müssen wir uns selten erklären (außer auf den Formularen der städtischen Einrichtungen, auf denen meist „Mutter“ und „Vater“ steht).

Ilka: Ich mag die entspannte, entschleunigte und offene Atmosphäre in Oldenburg und den Umstand, dass ich eigentlich alles mit dem Fahrrad erreichen kann. Und Paula hat recht, Oldenburg ist einfach schön!

Svenja: Oldenburg ist klein genug, so dass man auch zufällig Bekannte und Freunde trifft. Darüber hinaus gefällt mir, wie vielfältig die Sportszene ist.

Kai:  Es ist übersichtlich und strahlt Behaglichkeit aus, hat kurze Wege, so dass Fahrrad oder zu Fuß für fast alles ausreichen und besticht durch eine familiäre Atmosphäre

Lina: Euer Appell an die Politik in Oldenburg?

Geld, Zuschüsse und Förderungen sind toll. Doch unser Appell: Nehmt Verantwortung in die Verwaltung auf. Schafft Personalressourcen zur Förderung und Unterstützung queeren Lebens! Ach und dann wäre da noch ein sichtbares Zeichen für Diversität. Ein Regenbogenübergang in der Innenstadt! Oder ein riesiges Graffito.

Lina: Was möchtet ihr den Oldenburger*innen und Umzu*lerinnen mit auf den Weg geben?

CSD ist nur einmal im Jahr. Akzeptanz und Toleranz jedoch zeigen sich an den anderen 364 Tagen im Jahr. Also bleibt offen und neugierig und so entspannt, wie wir euch kennen.

Entdeckt das Team von HOch MOtiviert auch bei Instagram!

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